Die SP Uri unterstützt den Verpflichtungskredit Radwegkonzept, über den am 20. Mai im Landrat entschieden wird. Es ist an der Zeit, dass mit der Veloförderung endlich vorwärts gemacht wird. Mit dem Verpflichtungskredit wird ein erster, wichtiger Schritt gemacht. Die Veloförderung muss aber über die Vorlage hinaus weitergehen. Es genügt nicht, nur teure Radwege ausserhalb der Siedlungen zu realisieren, wie das die Vorlage vorsieht. Es müssen weitere Massnahmen, vor allem innerhalb der Dörfer, angegangen werden.

Wer mit dem Velo im Urner Talboden unterwegs ist, merkt sofort, dass es kein durchgehendes Netz an guten Veloverbindungen gibt. Auch wenn in den letzten Jahren einige Strecken zwischen den Dörfern ausgebaut wurden, gibt es kaum durchgehende, sichere und einigermassen direkte Wege für Velofahrende. Für die SP ist klar, dass der Handlungsbedarf gross ist. Damit das Velofahren attraktiv wird, braucht es endlich eine gute und sichere Veloweg-Infrastruktur.

Die SP erachtet den Verpflichtungskredit Radwegkonzept, der am 20. Mai im Landrat behandelt wird, als wichtigen Schritt in diese Richtung. Die Vorlage umfasst eine Reihe von sinnvollen, baulichen Massnahmen. Damit können etliche Schwachstellen und neuralgische Punkte für ein gutes Velowegnetz angegangen werden. Besonders begrüsst wird, dass die Strecken nach Seedorf und Flüelen deutlich verbessert werden.

Die SP hätte es sich aber gewünscht, dass die Bevölkerung während der Ausarbeitung der umfangreichen und komplexen Vorlage stärker einbezogen worden wäre. Die durchgeführten Info-Veranstaltungen und schriftlichen Vernehmlassungen haben kaum ausgereicht, um die Bedürfnisse der Bevölkerung angemessen abzuholen. Das Radwegkonzept weist daher gewichtige Lücken auf. So enthält die Vorlage ausschliesslich Massnahmen auf den Verbindungsstrecken ausserorts, zwischen den Dörfern. Dabei ist der Handlungsdruck auch innerhalb der Dörfer gross. Hier braucht es besonders für Familien, Kinder und ältere Personen sichere und direkte Veloverbindungen und Parkierungsmöglichkeiten.

Ebenfalls kritisch erachtet die SP den auf vielen Streckenabschnitten gewählte Ansatz, dass Geh- und Ve-lowege zusammengelegt werden. Die Erfahrung aus den grösseren Agglomerationen der Schweiz zeigt, dass man sich handfeste Konflikte einhandelt, wenn man Veloverkehr und Fussgänger mischt. Dieser Feh-ler muss vermieden werden. Es braucht, wenn immer möglich, getrennt geführte Wege.

Trotz dieser Bedenken erachtet die SP den Verpflichtungskredit als wichtigen Schritt hin zu einer guten Veloweg-Infrastruktur. Der Boom der Elektrovelos zeigt, dass das Potenzial für mehr Veloverkehr gross ist. Damit das Velofahren im Urner Talboden wirklich attraktiv wird, fordert die SP aber entscheidende, wei-tere Massnahmen, die in partizipativen Prozessen mit der Bevölkerung erarbeitet werden.

17. Mai 2020