Die Verkehrskommission des Ständerates hat vor ein paar Tagen entschieden, dem Plenum den Bau einer zweiten Gotthardtunnelröhre zu beantragen. Dieser Entscheid berührt ganz essentiell die Interessen des Kantons Uri, dessen Bevölkerung sich 2011 zum vierten und fünften Mal gegen eine zweite Röhre ausgesprochen hat. Folgt der Ständerat und anschliessend der Nationalrat dem Entscheid der Kommission, so hat der Kanton Uri mit massiven Folgen zu rechnen. Zum einen wird er über mindestens sieben Jahre die Emissionen einer weiteren Grossbaustelle erdulden müssen, zum andern – und das ist viel schlimmer – wird die vom Volk beschlossene Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene in Frage gestellt. Kein Mensch glaubt ernsthaft, dass nur zwei Spuren befahren werden, wenn einmal vier gebaut sind. Die Schweiz liefert sich durch den Bau einer zweiten Röhre dem Druck der EU, aber auch der internen Strassenlobby aus. Uri muss zudem damit rechnen, dass der Gotthard auch für Gefahrgut-Transporte geöffnet wird.

Die SP ruft deshalb den Regierungsrat und die Vertreterin und die Vertreter unseres Kantons in Bern dazu auf, sich im Sinne der Mehrheit des Stimmvolkes entschieden gegen eine zweite Röhre zur Wehr zu setzen.

24. Jan 2014