Wir haben in der November-Session wieder einiges hinzugelernt. Zum Beispiel, dass in Andermatt womöglich Kohle gefördert wird. Dass Kollege Simon Stadler nicht stur ist. Dass Kollege Bernhard Epp einfache Voten kompliziert vortragen kann. Und dass die freischaffenden Urner Hebammen schon sehr bald eine Bereitschaftsentschädigung erhalten.

Erfolg des Tages

Auch wenn Eigenlob stinken mag: die Motion von Toni Moser, SP Bürglen, zur Einführung einer Bereitschaftsentschädigung für Hebammen wurde vom Urner Landrat einstimmig angenommen und vom Protokoll als erledigt abgeschrieben. Konkret heisst das, dass per 1. Januar 2018 für freischaffende Hebammen eine Bereitschaftsentschädigung eingeführt wird. Bravo!


Rose des Tages

Eine Rose wirklich verdient hat sich Landrat Simon Stadler, CVP Altdorf. Als Präsident der Gesundheitskommission musste er den Entscheid seiner Kommission vertreten, obwohl schon beim Eintreten klar war, dass der nachgereichte Antrag der Regierung zum Leistungsprogramm zwischen dem Kanton Uri und dem Kantonsspital Uri zurückgewiesen wird. Wir führen sein Verhalten auf „Rückgrat zeigen“ und nicht auf Sturheit zurück und reichen ihm deshalb die verdiente Rose.


Kaktus des Tages

Obwohl der Regierungsrat sich bewusst sein musste, dass der Landrat fast einstimmig einer Rückweisung zur Leistungsvereinbarung mit dem Kantonsspital zustimmen würde, war er, vertreten durch Gesundheitsdirektorin Barbara Bär, FDP Altdorf, und assistiert durch Justizdirektorin Heidi Z’graggen, CVP Erstfeld, nicht bereit, eine Bereinigung bis zur Dezember-Session vorzulegen. Den Kaktus gibt es dafür, dass die Regierung die verlangten minimalen Änderungen erst in einem Jahr hätte vorlegen wollen. Das kam bei den Parlamentarierinnen und Parlamentariern nicht gut an und schon gar nicht durch. Und jetzt mal Vollgas, damit wir im Dezember darüber abstimmen können!


Lacher des Tages

Baudirektor Roger Nager, FDP Andermatt, scheitert grandios damit, das Unterhaltsprogramm für die Kantonsstrassen 2016 bis 2019 mit Fensterreinigen zu verbinden. Obwohl gut gemeint, löste er mit dem Vergleich eine langandauernde Heiterkeit im Landratssaal aus, weil er der Meinung war, dass Fenster in Urner Haushalten wöchentlich geputzt werden. Scheinbar ist das in Andermatt nötig. Wir wagen zu fragen: wird dort neuerdings heimlich Kohle gefördert.


Schnarcher des Tages

Landrat Bernhard Epp, FDP Bürglen, hat seine Erläuterungen zum oben erwähnten Unterhaltsprogramm so kompliziert und unverständlich vorgetragen, dass nicht nur Regierungsrätin Heidi Z’graggen, CVP Erstfeld, fast eingenickt ist, sondern auch Landratskollege Hans Gisler, SVP Haldi. Und der sollte ja wissen, wie es ist, uns andere mit konfusen und schwer verständlichen Voten zum Einschlafen zu bringen.

16. Nov 2017